KURFÜRSTIN ANNA VON SACHSEN (1532 bis 1585)

Als ein ausschließlich von Frauen geführtes und gelebtes Unternehmen freuen wir uns, Ihnen einen ersten Beitrag zu Vorbildern in der Geschichte von Unternehmerinnen vorzustellen.

Wir haben uns auf Spurensuche begeben und das Leben einer unterschätzten historischen Persönlichkeit unter dem Aspekt unternehmerischer Kompetenzen für Sie aufbereitet

– als unser Gruß zum Frauenmärz 2024 an Sie, Ihre Partnerinnen und Mitarbeiterinnen.

 

Wer war diese Anna?

Außergewöhnlich war sie, diese dänische Prinzessin, mit Kurfürst August von Sachsen (1526 bis 1586) verheiratet und Mutter von 14 Kindern, von denen viele das Erwachsenenalter nicht erreichten. Unternehmergeist und Engagement waren zwei ihrer hervorragenden Eigenschaften.

In einer Zeit, die von der Lebens- und Denkart der Renaissance und von der Reformation geprägt war, stellte sie dies unter Beweis.

 

Anna – Managerin und Powerfrau

Kurfürst August übertrug seiner jungen Frau die alleinige Führung der großen kurfürstlichen Güter. Sie war damit Managerin einer umfassenden Agrarproduktion mit Milch- und Schlachtviehzucht, Obstbau, Kultivierung von Weinbergen, Fischereien, Schäfereien, Mühlen und Käsemanufakturen.

Wirtschaftlichkeit und Effizienz waren ihr Markenzeichen. Mit ihrem erworbenen Wissen, ihren Fähigkeiten, auch im Handel mit den Produkten, und ihrem Erfolg, kann man sie als eine der ersten Unternehmerinnen bezeichnen.

 

Annas Nutzgärten neben Lustgärten – Innovation mit Strahlkraft

Neben den in der Renaissance üblichen Lustgärten mit exotischen und fremdländischen Pflanzen und Gewächsen hatten ihre Nutzgärten einen hohen Stellenwert: Blumen-, Gemüse-, Obstgärten, in denen sie oft selbst Hand anlegte und deren Früchte reichlich an das Volk verteilt wurden.

 

Die ersten Hofapotheken in Annaburg und Dresden

Mit großem Engagement widmete sich Anna der Heilkunst. Kräuter wurden in eigens dafür angelegten Kräutergärten angebaut oder gesammelt. Die ersten beiden Hofapotheken entstanden in Annaburg und Dresden. Vieles wurde an Arme und Bedürftige verteilt. Den Beinamen Mutter Anna hat sich die Kurfürstin redlich verdient.

 

Sie baute in Annaburg das größte ihrer Destillierhäuser, stellte Arzneien und ihr berühmtes Aqua vitae her. Ihr Unternehmergeist zeigt sich auch in ihrer Experimentierfreude in ihren Laboratorien.

 

Um die Kinder- und Müttersterblichkeit zu reduzieren, versuchte sie Hebammenschulen einzurichten, was ihr nicht so recht gelang. Auch das haben wir mit ihr gemein. Von wie vielen unserer guten unternehmerischen Ideen müssen wir uns verabschieden – und Neues probieren.

 

Anna und die doppelte Buchführung

Über alle Einnahmen und Ausgaben wurde doppelt Buch geführt: Produktion und Verkauf, Einkäufe und der Verbrauch von Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch, Gewürzen. Kommt Ihnen das bekannt vor?

 

Wie wir in unseren Unternehmen ist Kurfürstin Anna eine Generalistin, die die Vision in den Alltag transportiert, Neues ausprobiert und mit der Optimierung der Prozesse Vision und Wirtschaftlichkeit in Balance bringt. Sie ist ein Beispiel für Unternehmertum, das bis in unsere Zeit nachwirkt.